Der CLEAR-Behandlungsansatz
In der Rosacea-Therapie bezeichnet „CLEAR“ oder „erscheinungsfrei“ den Zustand von vollständig Symptom-freier Haut. Diesen Zustand sollten Patienten gemeinsam mit ihren Hautärzten anstreben, denn CLEAR hat weitreichende Vorteile: Betroffene erleben eine enorme Verbesserung ihrer Lebensqualität und neue Schübe treten seltener und später auf.
IGA-Score misst Stärke der Rosacea-Symptome
Um den Erfolg der Rosacea-Behandlung feststellen zu können, wird die Ausprägung von Rosacea in klinischen Studien vom Arzt mit Hilfe des fünf-stufigen Investigator Global Assessment (IGA) Scores beurteilt (siehe Abbildung).[1]
CLEAR-Studie: Mehr Lebensqualität für erscheinungsfreie Patienten
In der CLEAR-Studie [1] wurde bei 1.366 Patienten mit milder bis schwerer Rosacea untersucht, ob es hinsichtlich der Lebensqualität und der Zeit bis zu einem neuem Rosacea-Schub Unterschiede zwischen erscheinungsfreien und fast erscheinungsfreien Patienten gibt. Das zentrale Ergebnis der Studie: Sowohl die Zeit bis zum Auftreten eines erneuten Schubs, als auch die Lebensqualität wird deutlich verbessert, wenn Patienten das Therapieziel CLEAR (IGA 0) erreichen, anstelle von nur fast erscheinungsfrei (IGA 1).[1]
Therapieziel CLEAR verbessert Freizeit und soziale Beziehungen
Am Ende der Behandlung bestätigten deutlich mehr CLEAR-Patienten eine maßgebliche Verbesserung ihrer Lebensqualität als fast erscheinungsfreie Patienten (59 % „CLEAR“-Patienten vs. 44 % „fast-CLEAR“-Patienten).[1] Sogar 18 Prozent mehr CLEAR-Patienten als fast erscheinungsfreie Patienten berichteten, dass sie gar nicht mehr in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt waren.[1] Zudem beurteilten erscheinungsfreie Patienten alle individuellen Lebensbereiche, wie z. B. das Freizeitverhalten und soziale Beziehungen, deutlich besser als Studienteilnehmer, die nur fast erscheinungsfrei waren.[1]
Die verbesserte Lebensqualität stand im Einklang mit der Verbesserung der Rosacea-Symptome. Insgesamt berichteten fast doppelte so viele CLEAR-Patienten als fast erscheinungsfreie Patienten (IGA 0 = 76,8 % vs. IGA 1 = 41,8 %) von einer exzellenten Verbesserung der Rosacea am Ende der Behandlung.[1]
Erscheinungsfreie Patienten haben seltener und später neue Schübe
Bei CLEAR-Patienten traten zudem neue Rosacea-Schübe seltener und später auf: Die durchschnittliche Dauer bis zum erneuten Auftreten von Papeln und Pusteln war bei CLEAR-Patienten („erscheinungsfrei“) im Durchschnitt um fünf Monate länger als bei fast erscheinungsfreien Patienten. Mehr als doppelt so viele CLEAR-Patienten als fast-CLEAR-Patienten waren am Ende des Behandlungszeitraums frei von Symptomen (54 % „CLEAR“ vs. 23 % „fast CLEAR“).[1]
CLEAR mit modernen Medikamenten und konsequenter Therapie
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Auch das Medikament kann entscheidend für den Erfolg der Therapie sein. Die Auswertung bestätigt, dass Patienten, die mit einem modernen Medikament behandelt wurden, schneller und häufiger komplett erscheinungsfrei wurden, als diejenigen, die ältere Arzneimittel anwendeten. Um CLEAR zu werden kann es also hilfreich sein, die Therapie auf ein neues Medikament umzustellen. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Hautarzt.
Grundsätzlich entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist auch, dass die verordneten Medikamente nach genauer Anweisung des Dermatologen und konsequent jeden Tag angewendet werden. Und auch wenn sich das Hautbild mit Hilfe der Medikamente bereits verbessert hat, sollte die Therapie, wie vom Hautarzt vorgegeben, weiter geführt werden. Denn nur mit einer ausreichend langen Behandlung besteht die Chance, dass Patienten CLEAR werden und neue Schübe erst deutlich später auftreten.
Literatur:
[1] Webster G. et al (2017). J Dermatolog Treat. 2017;28(5):469-474.