„Wir müssen mehr über die nicht sichtbaren Rosacea-Symptome sprechen“
Warum der BURDEN-Report so wichtig ist, erläutert der Hautarzt Prof. Dr. Peter Arne Gerber, Düsseldorf: „Der Vergleich von Rosacea und Psoriasis soll Ärzten und Patienten ein klareres Bild der Krankheitsbelastung bei Rosacea vermitteln. Die Belastung bei Schuppenflechte ist Ärzten gut bekannt, jedoch neigen sie dazu, die Krankheitsbelastung bei Rosacea zu unterschätzen und den Fokus auf die Verbesserung der sichtbaren Symptome zu legen. Oft sind es aber gerade auch die nicht sichtbaren Symptome wie Brennen, Stechen und Schmerzen oder emotionale Bürden, die den Patienten plagen. Ärzte und Patienten sollten daher gemeinsam offen über alle Symptome sprechen, auch damit der Arzt versteht, welche am meisten belasten, um diese auch bei der Behandlung berücksichtigen zu können.“
Rosacea beeinflusst auch Arbeit und das seelische Wohlbefinden
Der BURDEN 1.1-Report liefert viele neue Erkenntnisse zur Lebensqualität von Menschen mit Rosacea und Schuppenflechte. Die Krankheitsbelastung wurde unter anderem mit dem Dermatology Life Quality Index (DLQI) bewertet. Dieser lag bei beiden Patientengruppen im Durchschnitt bei über 11 %, wobei ein DLQI ab 6 bereits als moderater Einfluss auf die Lebensqualität gilt. 10 % der Patienten mit Rosacea erlebten sogar einen extremen Einfluss auf ihre Lebensqualität.1 Weiterhin gaben über 40 % der Rosacea-Betroffenen an, dass die Krankheit ihre Arbeit beeinträchtigt und fast die Hälfte (49 %) berichtete, an einer durch die Erkrankung ausgelösten mittelschweren bis schweren Depression zu leiden.1 Viele Rosacea-Patienten kämpfen zudem mit Vorurteilen, da die Krankheit vom Umfeld häufig mit einem Alkoholproblem oder schlechter Hygiene in Verbindung gebracht wird.1
Rosacea gemeinsam mit dem Hautarzt erfolgreich behandeln
44 % der Rosacea-Patienten wissen, dass es möglich ist, mit einer medikamentösen Therapie „clear“ zu werden, also das vollständige Abheilen von sichtbaren Symptomen zu erreichen.1 Patienten sollten gemeinsam mit ihrem Dermatologen den Hautzustand „clear“ anstreben, wobei im Rahmen der Therapie auch die unsichtbaren Symptome behandelt werden sollten. Wichtig für die Behandlung ist Geduld, denn auch bei modernen Rosacea-Medikamenten braucht es oft einige Wochen, bis erste Ergebnisse sichtbar werden. Eine hilfreiche Unterstützung für Betroffene ist die Rosacea-Tagebuch App. Damit können Rosacea-Auslöser, der Therapieverlauf oder die Hautpflege sowie – mit Selfie-Funktion – der tägliche Hautzustand dokumentiert werden. Betroffene lernen dadurch mehr über ihr persönliche Erkrankung. Zudem kann der Hautarzt mit diesen Informationen die Behandlung noch besser einstellen.
¹ Beyond the visible: rosacea and psoriasis of the face, BMJ Hosted Content 2020. (https://hosted.bmj.com/rosaceabeyondthevisible); letzter Zugriff: Juni 2021
² Webster G, et al. J Dermatolog Treat 2017;28(5):469–474