1. Die meisten Menschen verstehen Rosacea nicht
Viele Menschen haben schon von Rosacea gehört, aber das bedeutet nicht, dass sie die Symptome erkennen oder wissen, welche Auswirkungen die Krankheit auf das Leben von Betroffenen haben kann. Dabei teilen leider viele Rosacea-Patienten die Erfahrung, dass sie aufgrund ihres Aussehens verspottet oder sogar beschimpft wurden.
2. Das Leben mit Rosacea ist anstrengend
Viele Rosacea-Patienten schränken ihre sozialen Kontakte ein. Oft erscheint es ihnen so, als müsse jedes Zusammentreffen weit im Voraus geplant werden, um Ernährungseinschränkungen und Umweltauslöser bestmöglich vorhersehen bzw. vermeiden zu können – ein für viele zermürbender und kräftezehrender Prozess. Um so verständlicher, dass Betroffene immer wieder auch gänzlich auf soziale Zusammenkünfte verzichten, auch aus Scham vor anderen Menschen, die nicht gut mit der Rosacea umgehen können.
3. „Alles“ kann die Rosacea auslösen
Rosacea-Betroffene kennen ihre persönlichen Auslöser für Schübe meist am besten. Doch einige Trigger betreffen fast alle Patienten, wie zum Bespiel Kälte und Hitze, scharfe Speisen, UV-Strahlung oder Alkohol. Verständlich, dass besonders Betroffene mit frischer Diagnose zunächst der Mut verlässt: „Alles“ scheint ein Auslöser zu sein. Doch das Führen eines Rosacea-Tagebuchs kann für mehr Klarheit sorgen. In Deutschland gibt es seit einiger Zeit die „Rosacea-Tagebuch-App“. In dem digitalen Tagebuch können Rosacea-Patienten immer und überall eintragen, was sie gerade gegessen, getrunken und getan haben, welche Pflegeprodukte und Medikamente sie gerade verwenden und wie ihre Haut darauf reagiert. Schnell ergibt sich eine individuelle Liste von Auslösern, die man fortan besser einzuschätzen weiß. Und der Erfolg der Therapie ist besser nachvollziehbar.
4. Rosacea ist nicht heilbar
Viele Menschen glauben, dass Rosacea heilbar wäre, weil inzwischen viele Betroffene die Erkrankung gut im Griff haben und erscheinungsfrei sind. Doch leider ist Rosacea nach heutigem Stand der Wissenschaft nicht heilbar. Die Krankheit ist chronisch und kann immer wieder ausbrechen. Allerdings ist Rosacea sehr gut behandelbar. Durch die Unterstützung eines Hautarztes und mit Hilfe moderner Medikamente haben viele Betroffene die Chance, vollständig erscheinungsfrei zu werden. Man nennt diesen Hautzustand CLEAR. Dabei ist entscheidend, dass Patienten im regelmäßigen Kontakt mit dem Hautarzt stehen und die verordnete Therapie täglich, konsequent und langfristig anwenden.
5. Was lange währt, wird endlich gut
Wenn es um die Behandlung der Rosacea geht, verlieren manche Betroffene auf der Suche nach einer passenden Therapie die Motivation, weil manchmal die Symptome zunächst schlimmer werden oder der Behandlungserfolg sich nur langsam einstellt. Wichtig ist dann, durchzuhalten, und die Behandlung nicht eigenständig oder frühzeitig abzusetzen. Denn bei Rosacea-Medikamenten zeigt sich eine deutliche Wirkung oft erst nach Tagen oder Wochen.
6. Rosacea betrifft auch die Augen
Schätzungsweise jeder zweite Rosacea-Patient leidet zusätzlich an Augen-Rosacea. Typische Symptome sind trockene, brennende und/oder juckenden Augen oder ein Fremdkörpergefühl. In diesem Fall sollten Betroffene zusätzlich zum Hautarzt auch einen Augenarzt aufsuchen.
7. Rosacea kann schmerzhaft sein
Neben den sichtbaren Krankheitsanzeichen wie Rötungen, Papeln und Pusteln im Gesicht, leiden viele Betroffene auch an unsichtbaren Symptomen, wie schmerzende, juckende und brennende Haut. Für Patienten bedeutet dies eine enorme zusätzliche Belastung, daher sollten sie unbedingt mit ihrem Hautarzt auch über die unsichtbaren Symptome sprechen und diese behandeln lassen.
8. Mehr Wissen und Aufklärung vermindert sozialen Druck
Oft schämen sich Menschen mit Rosacea für ihre Krankheit und trauen sich nicht, darüber zu sprechen. Allerdings kann es sehr befreiend sein, Freunde und Bekannte darüber aufzuklären, dass man unter Rosacea leidet. Wenn das private Umfeld über die Erkrankung informiert ist, fällt es Betroffenen oft leichter, auch im erweiterten Bekanntenkreis, wie zum Beispiel im Job, darüber zu reden und aufzuklären. So kommt es zu weniger Missverständnissen in Bezug auf möglicherweise sichtbare Symptome oder Verhaltensweisen in bestimmten Situationen.
¹ National Rosacea Society 2021: Verfügbar unter: 10 Secrets Only People with Rosacea Know | Rosacea.org,
Letzter Zugriff: 14. Mai 2021