Das unsichtbare Leiden bei Rosacea

18.11.2020

Neue internationale Umfrage bestätigt hohe Krankheitsbelastung  

Düsseldorf – 17. November 2020 – Die chronische Hautkrankheit Rosacea ist für viele Betroffene nicht nur eine ästhetische Herausforderung: Die neue weltweite Umfrage „Beyond the visible: rosacea and psoriasis of the face1 zeigt auf, dass die Krankheitsbelastung vieler Rosacea-Patienten enorm hoch und mit der von Schuppenflechte (Psoriasis) im Gesicht vergleichbar ist. Nach wie vor wird die Belastung bei Rosacea jedoch häufig unterschätzt. Neben den typischen sichtbaren Symptomen wie anhaltenden Rötungen und entzündlichen Papeln und Pusteln im Gesicht, leiden viele Rosacea-Patienten auch unter unsichtbaren Symptomen. Hierzu zählen weitere körperliche Belastungen, wie juckende oder schmerzende Haut, sowie psychische Bürden und Einschränkungen der Lebensqualität. Bereits 2018 deckte der erste Beyond-the-visible-Bericht einige Fakten zur Krankheitsbelastung bei Rosacea auf. Schon damals zeigte sich, dass die Krankheitsbelastung deutlich höher war als von Ärzten und dem sozialen Umfeld der Betroffenen angenommen. 

Hautkrankheiten des Gesichts besser verstehen

Aufbauend auf den Ergebnissen des Beyond-the-visible-Berichts 2018 wurden in der Umfrage 2020 sowohl Rosacea-Betroffene als auch Menschen mit Psoriasis im Gesicht zu ihrer Krankheitsbelastung befragt. Ziel war es, die Auswirkungen beider Hauterkrankungen zu vergleichen und das Ausmaß ihrer Belastungen besser zu verstehen, um neue Erkenntnisse für eine optimale Therapie und eine bessere Lebensqualität der Patienten zu gewinnen. Mehr als 600 Patienten und 316 Hautärzte nahmen an der Studie in sechs Ländern (Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und USA) teil.1 Die ausführlichen Berichte 2018 und 2020 sind online einsehbar unter: www.rosacea-info.de/leben-mit-rosacea

Starke Beeinträchtigung des Alltags und des seelischen Wohlbefindens 

Schon die Zahlen aus der Umfrage 2018 sprechen für sich: Mehr als die Hälfte der Rosacea-Patienten (55 %) waren in ihrer Arbeitsproduktivität beeinträchtigt und 86 % bestätigten, dass sie ihr Verhalten im Alltag geändert haben, um einen Krankheitsschub zu vermeiden.2 Außerdem gaben knapp 60 % an, dass sie ihre Symptome dauerhaft wahrnehmen.2 2020 haben sogar fast 90 % aller Befragten mit Rosacea oder Schuppenflechte im Gesicht das Gefühl, dass ihre Erkrankung teilweise oder gänzlich nicht unter Kontrolle ist.1
Auch die große emotionale Belastung der Patienten spiegelt sich in den Umfragen wider. 2018 litt jeder Dritte mit Rosacea an einem Verlust an Selbstvertrauen, jeder Vierte war verärgert und jeder Zehnte fühlte sich entmutigt bzw. niedergeschlagen aufgrund seiner Symptome.2 Ähnliche Ergebnisse zeigt die Umfrage 2020: Hier berichten vor allem die Rosacea-Patienten von einem geringen Selbstwertgefühl (34 % Rosacea vs. 20 % Psoriasis) – und sie neigen auch eher dazu, sich selbst die Schuld für das Auftreten von Schüben zu geben (28 % Rosacea vs. 20 % Psoriasis).1 Grundsätzlich scheint die Belastung des seelischen Wohlbefindens bei Menschen mit Rosacea und Psoriasis im Gesicht ähnlich zu sein. Jeder zweite Patient berichtet über mäßige bis schwere Depressionen. An moderater bis schwerer Angst leiden nach eigenen Angaben 34 % der Rosacea- und 43 % der Psoriasis-Patienten. Zudem sind mit 70 % ein Großteil beider Patientengruppen beunruhigt darüber, dass ihr Umfeld die Hauterkrankung im Gesicht bemerken könnte.1

Für Viele ein Lichtblick: Chance auf Erscheinungsfreiheit

Doch es gibt auch erfreuliche Ergebnisse: Die Lebensqualität von Rosacea-Betroffenen kann deutlich gesteigert werden, wenn Patienten mit Hilfe einer konsequenten Therapie vollständig erscheinungsfrei bzw. „CLEAR“ werden.2 Wenn Rosacea-Betroffene also keinerlei Symptome mehr haben, sind die psychosozialen und emotionalen Auswirkungen der Krankheit deutlich geringer. Knapp die Hälfte der vollständig erscheinungsfreien Patienten (49 %) bestätigten, dass die Rosacea keinen Einfluss auf ihre Lebensqualität hat, dies berichteten allerdings nur 30% der Patienten, die fast erscheinungsfrei waren, demnach noch ein paar wenige Symptome aufweisen.2 Allerdings ist es positiv zu werten, das 44 % der Rosacea-Patienten und 35 % der Patienten mit Psoriasis im Gesicht wissen, dass es möglich ist, den Hautzustand „CLEAR“ zu erreichen.1

Den Hautarzt zum Partner machen

Aufschlussreich ist auch die Einstellung der Hautärzte: Sie weisen den sichtbaren Rosacea-Symptomen wie Rötungen, Papeln und Pusteln auf der Haut oft eine höhere Bedeutung zu als den nicht sichtbaren Krankheitszeichen, wie Juckreiz, Schmerzen und Brennen. Patienten fühlen sich aber häufig gerade durch diese nicht sichtbaren Symptome stark beeinträchtigt.2 Unsichtbare Symptome wie Stechen und Juckreiz steigern die Krankheitsbelastung für viele Betroffene, doch nur ein Viertel der befragten Ärzte beurteilt diese Symptome routinemäßig bei ihren Rosacea-Patienten (27 % Rosacea vs. 40 % Psoriasis).1 
Damit also der Erfolg der Rosacea-Behandlung verbessert werden kann, sollten Patienten dauerhaft mit ihrem Hautarzt im Gespräch bleiben. So können Hautärzte zielgerichtet eine auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Therapie verordnen und damit die Chancen für den Behandlungserfolg erhöhen.
 

⦁    Beyond the Visible: rosacea and psoriasis of the face, BMJ Hosted Content 2020. (https://hosted.bmj.com/rosaceabeyondthevisible); 
letzter Zugriff: August 2020
⦁    Rosacea: Beyond the visible online report, BMJ Hosted Website 2018 (http://hosted.bmj.com/rosaceabeyondthevisible); 
letzter Zugriff: August 2020
 

 

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Über Rosacea

Rosacea (Rosazea) ist eine chronische Entzündung der Haut. Die charakteristischen Hautveränderungen (Rötungen, sichtbare Blutgefäße, Papeln und Pusteln) befinden sich vor allem in der Gesichtsmitte (Stirn, Nase, Wangen und Kinn). Meist tritt die Krankheit erstmals zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf, ist aber am häufigsten bei Männern und Frauen ab 30 Jahren zu beobachten. Gesichtsröte, die durch Auslöser wie Sonne, Sport, Alkohol, Wetterumschwünge und heißes Duschen begünstigt wird, hat häufig einen negativen Einfluss auf das Sozialleben der Patient:innen. Stechende, brennende und empfindliche Haut und Unverträglichkeit von Kosmetika treten häufig auf, manchmal sind auch die Augen von Rosacea betroffen: Sie werden rot, trocken und jucken.

Die Ursache von Rosacea ist noch ungeklärt. Expert:innen gehen davon aus, dass vielfältige Faktoren für die Hautkrankheit verantwortlich sind. Eine zentrale Rolle bei der Entstehung kommt nach heutigem Verständnis unter anderem lokalen Entzündungsreaktionen sowie einer Störung im angeborenen Immunsystem zu. Rosacea kann bis heute nicht geheilt werden, aber Medikamente zum Auftragen und Einnehmen sowie Laser-Behandlungen können die Symptome verringern. Patient:innen sollten außerdem ihre „Trigger“ meiden sowie Sonnenschutzmittel (LSF 30-50+) und sanfte Pflegeprodukte nutzen. Eine frühe Diagnose der Erkrankung kann außerdem den Verlauf abmildern. Betroffene, die mehr über Rosacea erfahren möchten, oder vermuten, an der Hauterkrankung zu leiden, können sich auf www.rosacea-info.de ausführlich informieren. Die Seite gibt einen Überblick über Rosacea, die Trigger und Symptome sowie zusätzliche Informationen zur Krankheit.

Über „Aktiv gegen Rosacea”

Laut aktueller Studienlage sind in Deutschland zwischen 2 – 12% der Bevölkerung von Rosacea betroffen – das sind bis zu 10 Mio. Menschen (weitere Infos unter rosacea-info.de/was-ist-rosacea). Doch viele wissen nicht, dass sie selbst, Angehörige oder Freunde von der Hauterkrankung betroffen sind. Um dies zu ändern, hat die Galderma Laboratorium GmbH zusammen mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V. und der Deutschen Rosazea Hilfe e.V. die deutschlandweite Aufklärungskampagne „Aktiv gegen Rosacea“ ins Leben gerufen. Diese verfolgt seit 2010 erfolgreich ihre Ziele: Gut informierte Rosacea-Patient:innen, die dank ihres Wissens eine frühzeitige Behandlung erhalten und den Alltag mit der Erkrankung besser meistern können, sowie mehr Verständnis für die Krankheit in der Öffentlichkeit.

Unter www.rosacea-info.de finden Ratsuchende und Interessierte ein breites Informationsangebot zu Ursachen, Diagnose und Therapie der Rosacea, zahlreiche Serviceangebote (zum Beispiel Hautärzt:innen-Suche, Rosacea-Schnelltest) sowie praktische Tipps von Dermatolog:innen und Kosmetik-Expert:innen zum Umgang mit der Krankheit im Alltag. Regelmäßige News sowie die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Betroffenen bietet „Aktiv gegen Rosacea“ mit einem eigenen Blog und einer Facebook-Seite, auf der Deutschlands größte Rosacea-Community im täglichen Dialog aktiv ist. Auch bei YouTube und Instagram ist die Kampagne vertreten.

Über Galderma

Galderma ist ein führendes Dermatologie-Unternehmen und in etwa 90 Ländern vertreten.
Wir bieten ein innovatives, wissenschaftlich fundiertes Portfolio von Premium-Marken und -Dienstleistungen an, das die gesamte Breite des schnell wachsenden Dermatologie Marktes abdeckt – von ästhetischen Injektionsbehandlungen über Hautkosmetik bis hin zur therapeutischen Dermatologie. Seit unserer Gründung im Jahr 1981 richten wir unser Engagement und unseren Fokus auf das größte Organ des menschlichen Körpers – die Haut – und erfüllen die individuellen Verbraucher und Patientenbedürfnisse in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Angehörigen der Gesundheitsberufe und mit überragenden Ergebnissen. Wir wissen, dass unsere Haut die eigene Lebensgeschichte prägt. Darum ist unser Ziel die Weiterentwicklung der Dermatologie – für jede Hautgeschichte.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.galderma.com


 

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